Ma3 – Die Welt entdecken mit Google Street View

In diesem Artikel werde ich euch einen Überblick über die Evolution von Google Earth und Google Maps, sowie über einige Highlights der Street View Engine geben.

Google Maps, die digitale Weltkarte

Früher war alles besser, oder?

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Großvater kurz nach dem Millennium eine Pappschachtel mit 28 CD-Roms nach Hause brachte. Diese CDs sollten Satellitenaufnahmen (meist in Schwarz/Weiß) von ganz Deutschland enthalten. Wollte man eine andere Stadt sehen, musste man in der Regel die CD wechseln. Der Kartenausschnitt, auf dem sich unser Haus befinden sollte, war auf CD Nr. 24 gespeichert. Leider hatte genau diese einen Datenfehler in der Kaufversion. Eine telefonische Anzeige des Fehlers beim Hersteller-Support führte dazu, dass wir zwei Wochen später eine korrigierte und nur für uns frisch gebrannte CD Nr. 24 zugesendet bekamen.
In Schwarz/Weiß Aufnahmen konnten wir nun endlich Aufnahmen des eigenen Hauses am PC sehen. Mein Großvater schätzte aufgrund der Veränderung im Dorfkern, dass die Aufnahmen gute 4 bis 6 Jahre alt sein mussten. Diese Bilder aus der Vogelperspektive zu sehen, war damals ein absolutes Highlight.

Und dann, einige Jahre später, veränderte sich die Welt ein bisschen

Als im Jahr 2005 Google Earth und Google Maps veröffentlicht wurde, war das etwas Großes. Die Auslieferung erfolge nicht mehr über CDs, sondern live über das Internet. Fortan hatte jeder der sich dafür interessierte Satellitenbilder der ganzen Welt über Google Earth im Zugriff. Google Maps digitalisierte das Straßennetz und ermöglichte Routenplanung, griff damit also traditionelle Navigations-System Hersteller an. Doch dabei sollte es nicht bleiben. In den kommenden Jahren entwickelte sich Google Earth und Google Maps nach und nach zum De-Facto Standard der privaten geographischen Informationssysteme. Nach der Erfassung der Welt folgte die Befüllung dieser mit Daten. Man konnte nicht nur das Gebäude des nächsten Bäckers finden, sondern auch seine Öffnungszeiten, Website, Telefonnummer und vieles mehr.

2007 wurde die Erweiterung Google Street View veröffentlicht. Nach Satellitenbildern und Straßenkarten sollte es nun also möglich werden, alle Städte der Welt zu durchqueren, als wäre man vor Ort. Ein mit einer 360° Kamera ausgestatteter PKW fuhr fortan durch verschiedene Städte der Welt und erfasste sie digital. Zeitweise entstand sogar ein Hype darum, wenn das Google Auto in neuen Regionen aufgetaucht war. Nach und nach erstelle Google so Daten für eine dritte Ebene der Betrachtung. Tragbare Einheiten kamen später ebenfalls zum Einsatz, um auch nicht befahrbare Orte erfassen zu können.

Heute im Jahr 2021 ist bereits eine beachtliche Menge an Orten in Street View erfasst. Von einer vollständigen Abdeckung der Welt sind wir noch weit entfernt, trotzdem bietet diese Technologie eine besondere Möglichkeit. Wir können von unserem Bürostuhl aus Orte in der Ich-Perspektive besuchen, an die wir sonst nur mit hohem Geld- und Zeiteinsatz kommen könnten. Wenn überhaupt.
Zur Feier dieser Technologie, will ich deshalb einige der Highlights mich euch teilen, die mit Google Street View besucht werden können.

Street View Engine Highlights

Cristo Redentor, Rio De Janeiro

Folgt einfach den Treppen nach oben. Auf der Kuppe des Berges wartet die Christusstatue auf euch, welche zu den neuen Sieben Weltwundern gezählt wird.

Schon fast da (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Das Kolloseum in Rom

Erinnert ihr euch jetzt auch an Russel Crowe in Gladiator? Das Kolloserum hat sicherlich bessere Zeiten gesehen, die Darstellung auf Street View lädt allerdings zum Träumen ein. Auch das Kolloserum gehört zu den neuen sieben Weltwundern.

Mitten in der historischen Hauptstadt des Römischen Reichs (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Petra, Jordanien

Das dritte neue Weltwunder auf der Liste ist die Felsenstadt Petra in Jordanien. Wandert durch die Steinschluchten und entdeckt eine mystisch orientalische Welt. Indiana Jones selbst war hier einst auf der Suche nach dem heiligen Gral 🙂

Atemberaubende Tempel, von Hand in den Fels gehauen (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Die ISS von innen betrachten

Für die Nerds in uns ist diese „Street View“ wahrscheinlich das Hightlight. Im Jahr 2017 wurde die International Space Station (kurz ISS) im 360° Verfahren aufgenommen und bei Google Street View veröffentlicht. Genießt den Blick auf die Erde und taucht anschließend in das Innere der ISS ab.

Blick aus der ISS auf die Erde (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Ein Blick vom Eiffelturm

Das von 1887 bis 1889 errichtete Bauwerk wurde als monumentales Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet. Habt ihr Paris schon aus dieser Perspektive gesehen?

Der Blick vom Eiffelturm (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Times Square, New York

Der Times Square erhielt seinen Namen durch die in Haus Nr. 1 residierende New York Times. Er ist berühmt wegen der riesigen Leuchtreklamen, bietet davon abgesehen aber auch viele exklusive Geschäfte und hat in seiner Nachbarschaft laut Wikipedia sage und schreibe 40 Theater.

Der berühmte Blick auf dem Times Square (Quelle: Google Street View) – Klicken zum öffnen

Die verlassene Insel Hashima

Eine ehemaliges Kohlebergwerk auf einer Insel erzeugte eine besondere Arbeitersiedlung. 1974 wurde sie verlassen. Seitdem holt sich die Natur Stück für Stück Hashima zurück. Der ein oder andere kennt die Insel vielleicht auch aus Hollywood. In „James Bond – Skyfall“ wurde sie zum Hauptquartier von Bösewicht Raoul Silva.

Die Trümmerstadt von Hashima (Quelle: Google Street View) – Klicken zum öffnen

Die HMS Ocelot

Wolltest du schon immer mal ein U-Boot von innen sehen? In den Chatham Dockyards ist das seit 1992 möglich. Die HMS Ocelot wurde 1964 in den Dienst der Royal Navy gestellt und versah dort bis 1991 seinen Dienst. Seit einiger Zeit kann man sie nun auch digital durchschreiten.

Blick auf das Periskop (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

Das CERN und der Large Hadron Collider

Der Large Hadron Collider (deutsche Bezeichnung Großer Hadronen-Speicherring) ist der weltgrößte Teilchenbeschleuniger und befindet sich im Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf. Der Ring des LHC liegt 100 Meter unter der Erdoberfläche und ist ganze 27 Kilometer lang. Seit 2008 versuchen hier Wissenschaftler aus aller Welt, mit Hilfe des LHC, unter anderem die Geheimnisse des Urknalls zu entschlüsseln.

Der LHC im CERN (Quelle: Google Street View) – Klicken zum Öffnen

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Hat dich der Artikel inspiriert? Hast du vielleicht noch viel bewundernswertere Orte auf Street View gefunden? Antworte uns gerne in den Kommentaren.

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